Verbieteritis schlägt zu: Auto-Korsos in Innenstadt verboten

ROTTWEIL. Die Stadtverwaltung von Rottweil hat Auto-Korsos nach EM-Spielen durch die Rottweiler Innenstadt verboten. Zur Umsetzung werden die Zufahrtsstraßen zur Innenstadt von der Polizei abgeriegelt. Lärmschutz für die Innenstadtbewohner wird als Begründung angeführt. JuLi-Kreisvorsitzender Daniel Karrais zum Korso-Verbot:

“Die Stadtverwaltung von Rottweil hat das “Problem” nur an einen anderen Ort verlagert. Bei der WM 2014 beschweren sich dann die Bewohner vom Nägelesgraben und dann darf man, der Gerechtigkeit wegen, auch dort keine Korsos mehr veranstalten.

Es gehört zu einer Wohnung in der Innenstadt dazu, dass man ab und an durch Lärm belästigt wird, da die Innenstadt der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens ist bzw. sein sollte. Da gibt es Straßenfeste, Jazz-Festivals, die Fasnet und mehr, die auch sehr störend für Anwohner sein können. Es ist verständlich, dass man die Anwohner vor ausuferndem Lärm schützen will und Maßnahmen dazu ergreift. Allerdings sind alle zwei Jahre ein paar Autokorsos durchaus zumutbar. Es wird ja nicht 24 Stunden hupend durch die Stadt gefahren und auch nicht bei jedem Spiel. So interkulturell ist Rottweil nun auch wieder nicht.
Bei Deutschlandspielen ist der Großteil der Bewohner der Innenstadt ohnehin noch wach oder gar nicht zu Hause, da sie selbst der Deutschen Mannschaft die Daumen drücken. Im Schlaf wird also kaum einer gestört.

Die umgreifende Verbieteritis hat hier mal wieder zugeschlagen. Was wird als nächstes verboten?”

Die JuLis aus dem Kreis Rottweil sind gegen diese Verbotspolitik, die das Problem nur auf andere Stadtteile verlagert und die Innenstadt von jeglichem öffentlichem Leben befreit. Lärmschutz darf nicht dazu führen, dass man die schöne Rottweiler Innenstadt aus dem Mittelpunkt des öffentlichen Lebens der Bürger nimmt.